Bitte nachstehenden Text mit Briefkopf der Schule an die angegebenen Kontraktdaten mailen. Wenn Fragen, einfach kurz anrufen. Bitte mich in BCC stellen, damit ich informiert bin.

Bienen AG Elsenztalschule

 

Bezirksimkerverein Heidelberg e.V.

1. Vorsitzender Dr. Joachim Wünn

In den Krautäckern 25

69251 Gaiberg

Tel: 0176 43327133

eMail: joachim.wuenn@gmail.com

 

 

Bienen AG Elsenztalschule Bammental

 

 

Sehr geehrter Herr Dr. Wünn,

die Elsenztalschule Bammental wird in diesem Jahr eine "Bienen AG" für unsere Schüler/-innen anbieten. Wie uns mitgeteilt wurde, empfiehlt es sich sich, über den örtlichen Imkerverein Mitglied im Deutschen Imkerbund zu werden. Sollte dies im Bezirksimkerverein Heidelberg möglich sein, würden wir gerne eine "Gruppenmitgliedschaft" beantragen.

 

Die Teilnehmeranzahl ist mit 8 Schülerer/-innen begrenzt. Max. 2 Lehrkräfte sind mit eingeplant. Die praktischen imkerlichen Kursinhalte, sowie das erforderliche Marketingwissen für die Honigvermarktung werden vom Imker Thomas Stadler ehrenamtlich übernommen. Vier Bienenbeuten und diverses Zubehör haben wir von dem Förderverein des Gymnasiums erhalten. Die Ableger wurden bereits von Herrn Stadler angelegt und werden uns ebenso ohne Berechnung zur Verfügung gestellt.

 

Geplant ist, noch im Juli vor den Sommerferien  einen Besuch am Kursort/Bienenstand von Herrn Stadler vorzunehmen. Neben dem Kennenlernen zwischen Imker und Schüler/-innen werden die "Regeln am Bienenstand", sowie die "Einwinterung" der Bienen und Maßnahmenn gegen "Varroa" besprochen.

Da wir das Projekt nachhaltig gestalten wollen, werden wir im nächsten Jahr einen eigenen Bienenstand auf einer Bammentaler Streuobstwiese anlegen.

 

Wir würden uns über ein kurze Rückmeldung bzgl. der Mitgliedschaft geben könnten. Gerne stehen wir Ihnen auch für weitere Rückfragen zur Verfügung. Vielen Dank!

 


Einverständniserklärung und Allergiehinweis an die Eltern der teilnehmenden Schüler/-innen. Bitte auf Briefkopf der Schule.

 


Liebe Eltern,

Ihr Kind hat sich zur Bienen-AG angemeldet. Die Jugendlichen werden das angemessene Verhalten am Bienenstand und den richtigen Umgang mit Bienen erlernen. Dabei arbeiten wir je nach Jahreszeit und Witterung direkt am Bienenvolk. Zudem werden wir in Schutzkleidung arbeiten, dennoch können Bienenstiche nicht ausgeschlossen werden. Jugendliche mit bekannter Bienengiftallergie dürfen zu ihrem eigenen Schutz nicht an der Bienen-AG teilnehmen. Ich bitten Sie daher, auf dem anhängenden Abschnitt eine Auskunft zu einer Bienengiftallergie ihres Kindes zu geben. Falls Sie nicht wissen, ob Ihr Kind gegen Bienengift allergisch ist, kann von einem Hautarzt ein entsprechender Allergietest durchgeführt werden. Für die Öffenlichkeitsarbeit werden Fotos gemacht. Die Bilder werden ausschließlich kontextgebunden verwerwendet, um das Projekt und seine Aktivitäten darzustellen. Der Name Ihres Kindes wird nicht genannt. Mit der Bitte um Rückgabe der Erlaubnis bis zum xx.xx.xxxx. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Meine Tochter/mein Sohn.............. leidet nicht an einer Allergie gegen Bienengift bzw. eine Allergie gegen Bienengift ist bei ihr/ihm nicht bekannt. Über die Möglichkeit, einen Allergietest auf Bienengift bei einem Hautarzt durchführen zu lassen, wurde ich informiert. Meine Tochter/mein Sohn darf an der Bienen-AG teilnehmen.

 

Ort, Datum, Unterschrift Erziehungsberechtigter

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Gekürzte Informationszusammenfassung bestehender Bienen AG´s

Der Zeitbedarf für die Bienenhaltung geht über die normalen AG- Zeiten hinaus, da im Frühjahr und im Frühsommer auch in den Ferien etwa wöchentliche Kontrollen nötig sind. Der Imker muss sich allerdings bewusst machen, dass den Jugendlichen bei der Bearbeitung der Völker auch Fehler erlaubt sein müssen, solange diese das Überleben des Bienenvolks nicht bedrohen. Nur so werden sie Zusammenhänge verstehen und die Auswirkungen ihrer Arbeit erkennen können. Der Honigertrag steht nicht im Vordergrund! In der Regel treffen sich diese AGs einmal in der Woche an einem festen Tag. Als zeitlicher Rahmen sind zwei Schul- oder Zeitstunden ideal. Aber auch wenn weniger Zeit zur Verfügung steht, können Bienen gehalten werden. Dann müssen evtl. umfangreichere Vorbereitungen oder Nacharbeiten vom Lehrer bzw. Imker erledigt werden. Auch die Ferienbetreuung muss gewährleistet sein. Die zweite Honigernte im Juli liegt oft in den Sommerferien, so dass wahrscheinlich nicht alle Jugendlichen dabei sein können. Der Beginn der Arbeitsgemeinschaften zum Schuljahresanfang im Spätsommer fällt in eine Zeit, in der an den Bienen fast nichts mehr zu tun ist. Vielleicht ist es im Spätsommer noch möglich, bei einem Imker einen ersten Blick in ein Bienenvolk zu werfen. Bis zum Beginn der Bienenhaltung im Frühjahr lässt sich die Zeit dann für eine Einführung in die Biologie der Bienen und die Grundlagen der Bienenhaltung, Rähmchen bauen oder Herrichten des Bienenstandplatzes nutzen. Im Frühjahr und Sommer wird die Betreuung der Bienenvölker im Mittelpunkt stehen, im Herbst und Winter stehen die Verarbeitung und Vermarktung von Bienenprodukten oder ähnliches auf dem Programm. Der Besuch eines Honiglehrgangs ist in jedem Fall sinnvoll, auch wenn der geerntete Honig nicht im Imkerglas vermarktet werden soll. Hier werden Kenntnisse zu Honigernte, Bearbeitung und Vermarktung sowie rechtliche Grundlagen vermittelt. Nach einiger Zeit werden wahrscheinlich neue Mitglieder in die AG kommen. Dann wird es zu einer Herausforderung, den Neulingen die erforderlichen Grundkenntnisse zu vermitteln, ohne es für die Erfahrenen langweilig werden zu lassen. Besonders bei den theoretischen Grundlagen werden sich Wiederholungen nicht ganz vermeiden lassen. Eine gute Möglichkeit der Einbindung ist, die erfahreneren Jugendlichen als Referenten sowohl bei der Theorie als auch bei der Praxis an den Bienen einzusetzen. Auf diese Weise werden sie auch ihre eigenen Kenntnisse nochmals vertiefen. Auch die Aufteilung der Gruppe für einige Arbeiten (Betreuung eines Lernvolks durch die Neulinge, Betreuung von Wirtschaftsvolk bzw. -völkern durch die Erfahrenen) oder Patenschaften wären Möglichkeiten, Erfahrungs- und Wissensunterschiede nicht zu einem Hindernis werden zu lassen. Wer kann mitmachen? Erfolgreiches Imkern ist weder an ein bestimmtes Alter noch an besondere körperliche Fähigkeiten gebunden und Jungen können genauso imkern wie Mädchen. Vernünftige Schutzkleidung sind erst ab einer gewissen Größe erhältlich ist, ist es in der Regel sinnvoll, erst mit Kindern und Jugendlichen ab etwa 10 Jahren Bienen zu halten. Sie haben häufig großes Interesse an der Betreuung von Tieren und sind bereit und in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und eine ernstzunehmende erwachsene Tätigkeit auszuführen, für die man sich umfangreiches Fachwissen aneignen muss. Der Lehrer ist dafür verantwortlich, dass die Jugendlichen nicht zu Schaden kommen. Daher dürfen die Jugendlichen nur in Schutzkleidung an den Bienen arbeiten. Das Gefahrenpotential bei der Bienenhaltung ist eine Allergie gegen Bienengift, so dass Jugendliche mit einer Bienengiftallergie zu ihrem eigenen Schutz nicht in einer Bienen-AG mitmachen dürfen. Da die Bienenhaltung in der Schule nicht zu den üblichen Tätigkeiten gehört, bei denen man vom Einverständnis der Eltern ausgehen kann, sollte jährlich zu Beginn der AG-Zeit eine schriftliche Erlaubnis der Eltern eingeholt werden, in der sie auch Auskunft zu einer Bienengiftallergie ihres Kindes geben sollen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Bienenstichen und Bienengift-Allergie Beim Umgang mit Bienen sind auch beim Arbeiten in Schutzkleidung Bienenstiche nie ganz auszuschließen. Neben dem Wissen um die Vermeidung von Stichen durch ruhiges Arbeiten, Einsatz von Rauch und den Verzicht auf stark duftende Körpero der Haarpflegemittel, sollten sowohl der Lehrer als auch die Jugendlichen über den sachgerechten Umgang mit Stichen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Bienengiftallergie informiert sein. Hier kann nur eine sehr verkürzte Darstellung gegeben werden. Beim Stich einer Biene in menschliche Haut bleibt meistens der Stachel, an dem noch die Giftblase hängt, in der Wunde stecken. Damit nicht weiteres Bienengift in die Wunde gelangt, muss der Stachel sofort entfernt werden, am besten einfach 4 durch Herauskratzen mit einem Fingernagel. Danach sollte die Einstichstelle gekühlt werden, um die zu erwartende Schwellung zu vermindern. Das Abwaschen mit kaltem Wasser oder das Auftragen von Speichel bewirken eine Kühlung und gleichzeitig die Entfernung des von der Biene zurückgelassenen Alarmduftstoffs. Auch Hausmittel wie eine halbierte Zwiebel können auf die Einstichstelle gelegt werden. Stichsalben, homöopathische Kügelchen oder ähnliche Mittel dürfen jedoch ohne ausdrückliche Genehmigung der Eltern nicht angewendet werden. Für die meisten Menschen ist der Stich einer Biene zwar schmerzhaft und mit einer Schwellung der Einstichstelle verbunden, aber harmlos. Etwa 3 % der Bevölkerung reagieren jedoch auf Bienengift allergisch. Eine Allergie entwickelt sich frühestens beim zweiten Stich, sie kann aber auch noch nach vielen Stichen auftreten. Sie kann sich durch sehr unterschiedliche Symptome äußern, die von sehr starken Schwellungen und weiteren Hautreaktionen über Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Schwindel, Atemnot und Blutdruckabfall bis zu Bewusstlosigkeit reichen können. Im schlimmsten Fall kann es zum Tod kommen. Die Allergiesymptome beginnen in der Regel innerhalb von 10 Minuten nach dem Stich. Bei Anzeichen einer beginnenden schweren allergischen Reaktion mit Übelkeit, Atemnot oder Zusammenbruch muss sofort ein Notarzt gerufen werden! Bis zum Eintreffen des Notarztes wird die gestochene Person langsam und ruhig aus der Nähe der Bienen weggebracht, die Stichstelle wird gekühlt und hoch gelagert. Bei Bewusstlosigkeit wird die gestochene Person in stabile Seitenlage gebracht. Was braucht man für die Bienenhaltung? Voraussetzung für die erfolgreiche Haltung von Bienenvölkern ist fundiertes imkerliches Fachwissen, das man nicht alleine aus Büchern erwerben kann. Daher ist es notwendig, dass entweder der Lehrer praktische imkerliche Kenntnisse hat das hat natürlich organisatorische Vorteile oder dass ein Imker vor Ort gesucht wird, der die Bienen zusammen mit den Jugendlichen und dem Lehrer regelmäßig betreut und dabei Erwachsene und Jugendliche ausbildet, möglichst nach modernen Standards. Die Lehrzeit beträgt etwa zwei Bienenjahre, dann ist Hilfe meist nur noch in außergewöhnlichen Situationen erforderlich. Für die Bienenvölker wird ein Standplatz benötigt, der verschiedenen Ansprüchen gerecht werden soll: etwas abgelegen, vor Publikumsverkehr aber auch vor Vandalismus geschützt Abflug nicht direkt über Wege oder Nachbargrundstücke einigermaßen eben genug Platz drumherum zum Bearbeiten gut zugänglich, auch mit Schubkarre, Sackkarre oder Handwagen. windgeschützte Lage, Ausflugrichtung möglichst nicht nach Norden möglichst nicht den ganzen Tag über im vollen Schatten oder in der prallen Sonne Diese Anforderungen werden nicht alle uneingeschränkt zu erfüllen sein, hier gilt es abzuwägen und einen Kompromiss zu finden. Dabei muss der Platz nicht unbedingt zu ebener Erde liegen, auch Dachterrassen o.ä. sind geeignet. Ebenso ist es nicht notwendig, die Bienen direkt auf dem Schulgelände aufzustellen, vielleicht gibt es in der nahen Umgebung einen besser geeigneten Standplatz. Wichtig ist, dass die Bienen gut und sicher bearbeitet werden können und dass Schüler, Nachbarn und Passanten nicht belästigt werden. Zusätzlich benötigt man etwas Platz für Vorbereitungen und zum Abstellen und Lagern von nicht benötigten Beutenteilen, Waben, Werkzeug, Schutzkleidung und später auch von Honig sowie einen sauberen Ort zum Schleudern. Bienen kann man entweder kaufen oder sich schenken lassen oder sie fliegen einem in Form eines Schwarmes zu. Beginnen sollte man mit zwei Völkern. Bei geringen Vorkenntnissen empfiehlt es sich, mit Schwärmen oder Jungvölkern/Ablegern zu beginnen. Sie sind umsonst bzw. relativ günstig zu bekommen, lassen Anfängern etwas Zeit für die erste Eingewöhnung und liefern oft auch schon im ersten Jahr eine kleine Honigernte. Wirtschaftsvölker sind hingegen relativ teuer und fordern Anfänger häufig sehr, da bereits in den ersten Wochen neben den noch ungewohnten normalen Arbeiten Schwarmaktivitäten, Ableger und Honigernten zu bewältigen sind. Beim Kauf von Bienen sollte in jedem Fall ein erfahrener Imker zur Beurteilung der Völker mitkommen, außerdem sollte eine Gesundheitsbescheinigung verlangt werden. Der Beginn der Bienenhaltung ist mit Angabe der Anzahl der Bienenvölker und ihres Standortes formlos der zuständigen Veterinärbehörde anzuzeigen. In Deutschland gibt es zahlreiche unterschiedliche Bienenkästen (Beuten), die jeweils Vor- und Nachteile haben. Die Wahl der Beute sollte gut überlegt sein, da sie ganz wesentlich die Arbeiten an den Bienen bestimmt und hier am Anfang die größten Kosten entstehen. Magazinbeuten sind frei aufgestellte Bienenkästen, die von oben bearbeitet werden und eine einfache Raumanpassung zulassen, da die Waben in mehreren Zargen ( Etagen ) übereinander gestapelt sind. Sie benötigen nur einen einfachen Unterbau und bieten durch die Freiaufstellung viel Platz zum Arbeiten. Magazinbeuten sind heute sehr verbreitet, die Betriebsweise ist den meisten Imkern bekannt und in zahlreichen Imkerbüchern beschrieben. Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Ausführungen und Maßen. Es ist sinnvoll, eine einfach konstruierte Beute aus Holz mit langen Griffleisten in einem gängigen Maß (Zander oder Deutschnormal) zu wählen. Bei Magazinbeuten ist es notwendig, einzelne gefüllte Zargen zu heben, bei guter Trachtlage kann viel Honig geerntet werden. Trogbeuten und Lagerbeuten sind große Bienenkästen, in denen zumindest alle Brutwaben nebeneinander angeordnet sind, so dass immer nur einzelne Waben, evtl. auch ein aufgesetzter Honigraum, gehoben werden müssen. Für die Haltung von Bienen in Trog- oder Lagerbeuten sind speziell angepasste Betriebsweisen notwendig, mit denen nicht jeder Imker vertraut ist. Diese Beuten benötigen viel Platz und in der Regel einen zusätzlichen Wetterschutz. Hinterbehandlungsbeuten werden meistens in Bienenhäusern aufgestellt. Die Errichtung eines Bienenhauses ist aufwendig und nicht überall möglich bzw. bedarf einer speziellen Genehmigung. Zudem gelten Hinterbehandlungsbeuten heute als zu klein und damit zu arbeitsaufwendig, bei ihnen müssen jedoch nur einzelne Waben gehoben werden. Ein Bienenhaus bietet Stauraum vor Ort, das Arbeiten darin ist jedoch oft sehr beengt und daher für AGs sehr unpraktisch. Die Bienenkiste ist ein neues Konzept der Bienenhaltung, das nur relativ wenige Arbeiten an den Bienen erfordert und dessen spezielle Betriebsweise bisher nur wenige Imker kennen. Es erfolgt eine Honigernte im Sommer, für die nur wenige Gerätschaften benötigt werden. Die Bienenkiste lässt sich mit relativ einfachen Mitteln selbst bauen, sie benötigt einen Wetterschutz. Details zur Bienenkiste lassen sich unter nachlesen. Neben der Bienenkiste gibt es weitere Einfachbeuten, für die ähnliches gilt. Beuten kann man entweder fertig kaufen oder mit dem nötigen handwerklichen Geschick und entsprechenden Gerätschaften selber bauen. Manche Hersteller bieten Bausätze an, es gibt auch Baupläne und Anleitungen im Internet (z.b. bienenkunde.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/bienenkunde/pdf/ einfachbeute.pdf, Anleitung). Wichtig ist in jedem Fall, dass die angegebenen Maße genau eingehalten werden und dass das Holz (möglichst Weymouthkiefer) so verarbeitet wird, dass es sich auch bei Bewitterung nicht verzieht. Außer für die Bienenkiste werden für alle Bienenwohnungen Rähmchen benötigt, die fertig oder auch zum Selbstzusammenbauen in Einzelteilen erhältlich sind. Weiterhin benötigt man Mittelwände (am besten aus rückstandsfreiem bzw. Bio-Wachs), wenn nicht ausschließlich mit Naturwabenbau geimkert werden soll. Werkzeuge sind für die Arbeiten an den Bienen nur wenige nötig: Stockmeißel Rauchgerät (Smoker) mit Rauchmaterial Abkehrbesen mit Kunststoffborsten Als Schutzkleidung für die Arbeit an den Bienen benötigt man Imkerjacke mit angenähtem Schleier (oder Schleier mit Hut und entsprechende Oberbekleidung) Handschuhe aus Leder (oder Gummi) mit langen Stulpen Es ist sinnvoll, lange Hosen (Hosenbeine unten ggfs. in die Socken gesteckt) und geschlossene Schuhe zu tragen. Für die Honigernte und -bearbeitung benötigt man Entdeckelungsgabel, Entdeckelungsgeschirr, Schleuder, Siebe, Honigrührer, Abfüllkanne und Waage. Diese Dinge kann man sich zunächst von einem Imker oder vom Imkerverein ausleihen. Vor der Honigernte müssen lediglich Honigeimer und Gläser mit Deckeln und ggfs. Deckeleinlagen sowie Etiketten beschafft werden und evtl. 5ct-Aufkleber vom bzw. für das Netzwerk Blühende Landschaft ( Imker helfen). Die Wachsverarbeitung lässt sich ebenfalls zunächst mit ausgeliehenen Geräten oder in kleinem Maßstab auch mit ausgedienten sauberen Töpfen und Eimern bewältigen. Es empfiehlt sich aber, bald einen Sonnen- oder Dampfwachsschmelzer anzuschaffen oder zu bauen. Im Spätsommer bzw. Winter benötigt man für die unbedingt erforderliche Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe einige zusätzliche Dinge. Welche das sind, hängt von den gewählten Behandlungsmethoden ab. Einzelheiten dazu stehen in der Broschüre Varroa unter Kontrolle, die auch im Internet verfügbar ist (z.b. unter downloads/varroa.pdf). Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten Die genannten Gerätschaften erhält man beim Imkereibedarfshandel (Adressenliste z.b. unter Links). Da auch viele unnötige oder unpraktische Dinge angeboten werden, sollte man sich bei Anschaffungen unbedingt von einem erfahrenen Imker beraten lassen und evtl. vorher die Handhabung testen. Auf Dauer rechnet es sich immer, qualitativ gute Beuten, Werkzeuge und Geräte zu kaufen, auch wenn diese in ihrer Anschaffung zunächst etwas teurer sind. Durch den Kauf von gebrauchtem Material lassen sich die Anfangsinvestitionen senken. Dabei ist aber unbedingt zu beachten, dass das Material zu den bereits vorhandenen Arbeitsgeräten passt, in einwandfreiem Zustand ist und vor der Verwendung gründlich gereinigt werden kann (Krankheitsvorbeugung!). Neuimker bitten am besten einen erfahrenen Imker bei der Beurteilung von Zustand und Funktionalität um Rat. Mittelfristig kann sich die Haltung auch von wenigen Bienenvölkern finanziell selbst durch den Verkauf von Honig und Kerzen tragen. Am Anfang sind aber Investitionen für Bienen, Beuten, Schutzkleidung und Werkzeuge sowie vor der ersten Honigernte auch für Honigeimer und -gläser nötig, ohne dass bereits finanzielle Mittel erwirtschaftet werden konnten. Ungefähre Kosten für Anfangsinvestitionen und Verbrauchsmaterial: - Werkzeuge (Smoker, Stockmeißel, Besen): ca. 40 EUR - Beute mit Rähmchen: ca. 150 EUR/Beute - Schutzkleidung: ca EUR/Person (je nach Ausführung) - Fachliteratur (Fachbuch, Imkerzeitschrift): ca. 50 EUR - Mittelwände/Winterfutter/Varroabehandlung: ca. 40 EUR/Volk/Jahr - Beitrag Imkerverein: ca. 30 EUR/Jahr.

Der Aufbau einer Schulimkerei ist eine optimale Möglichkeit zur Verknüpfung von theoretischem Wissen aus dem regulären Schulunterricht mit einer praktischen Tätigkeit an der Schule über den regulären Unterricht hinaus. Die Schüler erlernen neben der Biologie der Bienen auch elementare Fertigkeiten im Prozessmanagement, Marketing, Vertrieb, Wirtschaftsprozessen, Arbeitsorganisation und Zusammenarbeit. Die Gruppen sollten nicht größer als maximal 12 Teilnehmer sein, dies hat nicht nur eine Reduzierung der Belastung des Lehrkörpers zur Folge, sondern reduziert auch den finanziellen Aufwand für die Beschaffung von Schutzkleidung. Zudem sollte jedem teilnehmenden Schüler auch die Möglichkeit gegeben werden, im Unterricht aktiv an den Bienen zu arbeiten. Oftmals bietet sich eine unmittelbare Kooperation mit dem örtlichen Imkerverein an, dies beinhaltet nicht nur die Unterstützung mit Know-How und Fachkräften, sondern auch mit einer elementaren Erstausstattung, wie zum Beispiel Bienenvölkern, Schleuder oder auch Schutzkleidung.

 

Im Rahmen einer Projektwoche können interessierte Schüler in die Imkerei reinschnuppern, um später in der Schulimkerei aktiv udn regelmäßig teilzunehmen. Schulimkerei | Quelle: Gerd Altmann / pixelio.de

Vor der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft sollte zwingend die Schulleitung mit in die Projektierung involviert werden, neben der Genehmigung des Projektes können auch zusätzliche Gelder für die Erstanschaffung dort beantragt werden. Weiterhin bietet es sich an, den Förderverein der Schule um eine Mitfinanzierung des Startkapitals zu bitten. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt durch den Verkauf von Honig und Bienenprodukten ist eine Arbeitsgemeinschaft in diesem Umfang auch eine zusätzliche aktive Öffentlichkeitsarbeit für die Schule. Im Gegenzug sollte die Schule der Arbeitsgemeinschaft entsprechenden Platz für den Bienenstand auf dem Schulgelände oder in unmittelbarer Nähe bereitstellen. Weiterhin wird auch Stellfläche für die Gerätschaften in den Räumlichkeiten der Schule benötigt. Die Schüler werden langfristig an die Schule gebunden, können aktiv auch über die regulären Unterrichtszeiten hinaus Tätig werden und sich für ihre Schule engagieren. Weiterhin schafft die Arbeit mit den Bienen, die Gewinnung des ersten eigenen Honigs und die Herstellung von Kerzen u.v.m. Erfolgserlebnisse bei den Schüler. Der pädagogische Aspekt liegt in einem naturnahen Unterricht mit der Prägung eine Natur- und Umweltgedankens, sowie der Sensibilisierung von übergreifenden Zusammenhängen in der Landwirtschaft. Die Schüler erfahren einen ganzheitlichen Prozess von Beschaffung, Produktion, Fertigung und Vertrieb, auf den sie im späteren Berufsleben wieder zurückgreifen können.

Die Bildung einer entsprechenden Schülerfirma setzt auch eine wirtschaftliche Zielsetzung voraus. Durch den Verkauf von selber gewonnenem Honig an Schüler, Eltern und Lehrer können die getätigten Investitionen innerhalb weniger Jahre refinanziert und weitere Anschaffung vorgenommen werden. Den Einnahmen stehen ebenfalls auch wiederkehrende Ausgaben für Medikamente, Beuten und Bienenvölker entgegen. Die Heranwachsenden werden unmittelbar in den Warenfluss mit eingebunden und können essentielle Aspekte der Betriebswirtschaft aktiv erleben. Eine Gründung der Schulfirma sollte auch städtischen Schulen in den meisten Fällen problemlos möglich sein, die zur Verfügung stehenden Grünflächen sind zumeist für einige Bienenvölker vollkommen ausreichend (näheres siehe Stadtimker).

Es hat sich gezeigt, dass die eine Projektgruppe oftmals als Wahlpflichtfach den meisten Zuspruch in der Schülerschaft finden. Mit der Verlegung der Tätigkeiten in die letzten Unterrichtsstunden können auch zeitintensive Tätigkeiten, wie das Schleudern unkompliziert durchgeführt werden, indem die Unterrichtszeiten entsprechend verlängert werden. Jeder Projektteilnehmer sollte einen gültigen Allergietest vorlegen, mit dem eine Allergie auf Bienengift ausgeschlossen werden kann. Zudem ist das Vorhalten einer Antiallergikums zu empfehlen.

Ein weiterer Ansatz um eine Schul AG „Imkerei“ zu gründen, ist das Anmieten von Bienenvölkern eines örtlichen Imkers. Diese Alternative bedarf zwar einer jährlichen Ausgabe für die Anmietung der Völker, bietet aber darüber hinaus wesentliche Vorteile für die ausführende Schule. Durch die Mietgebühr sollten alle anfallenden Kosten für Beuten, Bienen, Arzneimittel, Tierarzt und Versicherung abgegolten sein. Der Schule fallen jährlich kalkulierbare Kosten an, die über den Mietvertrag gedeckelt sind. Versterben die Völker im Winter oder durch falsche Betreuung durch die Schüler, wird der Imker in den meisten Fällen wieder Ersatz bereitstellen, sofern nicht grob fahrlässig gehandelt wurde. Weiterhin bietet diese Form der Kooperation weitere Synergieeffekte, insbesondere in der Ferienzeit müssen die Bienen weiterhin betreut werden, dies findet dann oftmals durch den Imker und nicht über die Schüler statt. Zudem kann immer wieder auf die Erfahrung des Imkers zurückgegriffen werden, sofern Fragen oder Unwissenheit herrscht. Wird die Schul AG eventuell irgendwann wieder aufgelöst, müssen die Bienen nicht verkauft oder gar abgeschwefelt werden, sondern werden vom vermietenden Imker einfach wieder zurückgenommen.

Diese Vorgehensweise empfiehlt sich gerade in den ersten Gründungsjahren, wenn nicht genau abgeschätzt werden kann, ob sich das Schulprojekt etablieren wird. Finden sich in jedem Jahr immer ausreichend Schüler, kann durch die getätigten Honigerlöse später auch ein eigener Bienenstand erworben werden.