Imkerei Stadler | Thomas Stadler | Schützenhausstraße 7 | 69245 Bammental

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>>Wenn ich in den Bienenstock sehe, kann ich tausende von Bienen sehen. Fast alle Bienen sind Arbeiterinnen, und alle sind Töchter einer einzigen Königin. Ziehe ich die Wabe, auf der sich die Königin mit Ihrer Gefolgschaft befindet, taucht man automatisch in die Welt der Bienen ein. Die Königin ist größer und ist nicht zu übersehen. Wenn sie vorwärtsschreitet, tritt ihre Gefolgschaft auf die Seite und macht den Weg frei. Hält Sie inne, dann kommen die Versorgungsbienen um sie zu füttern oder zu pflegen.<<


Bei meinem Beutensystem Dadant wird nur mit einem 1 Brutraum gearbeitet und kann durch ein Trennschied angepasst werden. Der Vorteil in einem großen Brutraum ist, dass das Brutnest nicht unterbrochen wird. Hinzu kommt, dass Brut- und Honigraum durch ein Absperrgittergetrennt sind. Somit werden nur reine Honigwaben geschleudert.

Möglichst Naturnah Imkern. Das Öffnen des Bienenstocks bedeutet immer Stress für die Bienen, daher minimiere ich die Kontrollen/Eingriffe soweit als möglich. Durch Beobachten des Fluglochs kann man Vieles deuten und erkennen. Bedingt durch die Haltung in der Holzbeute sind für mich folgende Dinge wichtig: Wabenhygiene durch Einsetzen von neuen Mittelwänden, vorbeugende Behandlung gegen Bienenkrankheiten und bei Futterknappheit füttere ich die Bienen. Sind diese 3 Dinge gewährleistet, dann bleibt das Bienenvolk gesund, vermehrt sich, bestäubt die Pflanzen und erzeugt auch einen Überschuss an Honig. Den ich dann auch gerne annehme.


Ablegerbildung. Jungvölker bilden. Im Laufe des Jahres kommt es immer wieder aus unterschiedlichen Gründen vor, dass eine Königin abhanden kommt. Selektierte Königinnenzucht ist für mich keine Alternative zur Jungvölkerbildung. Ein Auswechseln der Königin aus "Leistungsgründen" wird bei mir nicht vorgenommen. Ich ziehe vor, neue Völker und somit auch neue Königinnen durch Ablegerbildung aufzuziehen. Die Ablegerbildung ist auch Teil meiner biomechanischen Varroabekämpfung durch Entnehmen von Brutwaben.


Einen Bienenschwarm verhindern? Das Bienen schwärmen liegt an ihrem natürlichen Vermehrungstrieb. Die Schwarmzeit ist überwiegend in den Monaten Mai/Juni. Die Königin legt in diesen Monaten bis zu 2000 Eier pro Tag. Da wird es schnell zu eng im Stock und das Volk beginnt mit der Vorbereitung zum Schwärmen. Ich versuche dies mit Zugabe von Raum mittels Honigräumen zu verhindern. Paralell dazu bilde ich in diesem Zeitraum durch Entnahme von Brutwaben/Honigwaben, die mit Bienen besetzt sind, neue Jungvölker. Zeitgleich hänge wieder neue Mittelwände ein. Gelingt es mir nicht, mit diesen Mitteln den Schwarmtrieb zu minimieren, dann lass ich der Natur ihren freien Lauf. Brechen der Weiselzellen kommt für mich nicht in Frage.


Die Varroamilbe gehört mit zu den größten Bedrohungen unserer Bienen. Die Milbe entwickelt und vermehrt sich in der verdeckelten Brut und überträgt durch Viren mehrere Bienenkrankheiten. Man kann die Milbe mit biomechanischen Mitteln wie z.B. Ablegerbildung und kompletter Brutentnahme bekämpfen. Da die Schadensschwelle aber sehr niedrig ist, reicht dies in der Regel nicht aus. Gleich nach der Honigernte behandle ich meine Völker mit dem natürlichen Mittel Thymol. Kann auch hiermit der Befall nicht gedrückt werden, dann kommen Oxalsäure oder imprägnierte Ameisensäurestreifen als letztes Mittel der Wahl zum Einsatz. Ameisensäure wirkt auch durch die luftdurchlässigen Zelldeckel; Nachteil ist, dass die Bienenbrut mitbeschädigt werden kann.


Honig ist ein Produkt aus Nektar, Honigtau oder aus beidem gemischt, vermengt mit körpereigenen Stoffen der Bienen, das nach Entzug und Umtragen in ihren Waben entsteht. Je nach Pflanzenart und Reife des Honigs entwickelt sich die Farbe und die Konsistenz. 2 Hauptzuckerarten, Frucht- und Traubenzucker bestimmen, ob der Honig schnell oder langsam kristallisiert. Überwiegt der Traubenzuckeranteil, wird der Honig schnell fest und sollte vom Imker cremig gerührt werden. Ist der Fruchtzuckeranteil höher, wie z.B. beim Akazienhonig, bleibt der Honig bis zu einem Jahr flüssig. Beim Nektarhonig handelt es sich um den pflanzlichen Drüsensaft aus der Blüte, während der Honigtauhonig, aus der süssen Hinterlassenschaft der Blattläusen entsteht. Auch hier nimmt die Biene den Saft auf und verarbeitet ihn zu Honig. Sortenhonige: Bienen sind blütenstet, dass heißt, dass die Bienen während eines Sammelfluges nur Blüten der selben Pflanzenart  besuchen. Wandert man mit den Bienen an einen Standort mit übermässigem gleichem Pflanzangebot, dann erhält man einen Sortenhonig. Im Bild stehen meine Bienenkästen direkt neben einem Rapsfeld. Gleiches gilt auch für alle weiteren Sortenhonige wie z.B. Akazien- oder Lindenhonig.


Blütenpollen werden in einer speziellen Einrichtung an Hinterbeinen mit in den Bienenstock gebracht, mit Honig und Enzymen vermengt und danach in den Waben eingelagert. Nach wochenlangem Fermentierungsprozess entsteht das "Bienenbrot", das Hauptnahrungsmittel des Bienenvolkes.


Propolis, das Kittharz der Bienen wir von den Honigbienen als harzige Substanz an Knospen und teilweise an Wunden der Bäume gesammelt und so von der Biene verarbeitet, dass die harzige Masse antibiotisch, antiviral und antimykotisch wirkt. Da im Bienenstock die Insekten bei 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit zusammenleben, herrschen dort ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten. Propolis dient den Bienen zum Abdichten von kleinen Öffnungen, Spalten und Ritzen sowie gleichzeitig dazu in den Stock eingeschleppte Bakterien, Pilze und Mikroorganismen in ihrer Entwicklung zu hemmen und abzutöten. Jede Zelle in denen einen Biene schlüpft wird vor der Eiablage der Königin gereinigt und mit einem hauchdünnen Propolisfilm überzogen. Ebenso werden nicht entfernbare Fremdkörper mit diesem Stoff abgekapselt. Propolis ist daher das natürlichtste Antibiotikum aus der Natur.


Gelée Royale ist eine cremig, gelblich-weisse Substanz. Das Wunder der Natur ist mitverankert im Futtersaft der Bienenkönigin. Allein die Fütterung mit Gelée Royale ist dafür verantwortlich, dass aus einem gewöhnlichen Ei sich eine Königin entwickelt, die pro Tag bis zu 2000 Eier legt und eine 50 mal höhere Lebenserwartung hat, als eine normale Arbeiterbiene. Gelée Royale ist jener Saft, den die Bienen in ihren Futtersaftdrüsen speziell für ihre Königin produzieren. Die einzigartige Zusammensetzung von Gelée Royale erklärt die außergewöhnliche Zellregenerationsfähigkeit der Bienenkönigin.


Bienenwachs. Die Biene besitzt auf der Bauchseite Wachsdrüsen, mit denen Sie flüssige Wachsblättchen "ausschwitzt". In Verbindung mit der Luft erstarren die Blättchen. Die Wachsproduktion der "Baubiene" ist zwischen dem 13-18 Tag ihres Lebens am höchsten. Sie bilden eine Bautraube, bei der die Bienen sich aneinanderketten und Wachs produzieren. Durch Kneten, Kauen und Formen werden die Zellen gebaut, in denen die Königin ihre Eier legt und die Bienen Pollen und Honig lagern. Brut- und Honigzellen werden auch mit einer Wachsschicht überzogen.

Bienenwachs

Bienengift. Gerade als Imker bleibt es nicht aus, dass man von einer Biene gestochen wird. Bienen besitzen am Hinterleib eine biomechanische Stichwaffe, die immer dann eingesetzt wird, wenn sie sich bedroht bzw. attackiert fühlt. Sticht die Biene einen Menschen, dann ist es für sie das Todesurteil, denn in der elastischen Haut des Menschen verhakt sich der Stachel und sie reißt sich dabei das Hinterteil auf. Das die Gestochenen einen gesundheitlichen Nutzen aus dieser Begegnung davontragen, ist vielen nicht bekannt. Es gibt durchaus wissenschaftliche "stichhaltige" Argumente. Melittin ist die Hauptwirksubstanz. Es besteht aus 26 Aminosäuren. Apamin mit 18 Aminosäuren. Bei dem Enzym Phospholipase A lässt sich vielleicht die cholesterinwirkende Senkung ableiten. Das Narben unter Bienengiftbehandlung kleiner werden, dafür ist wahrscheinlich Hyaluronidase verantwortlich. Bienengift wirkt bakterizid und vor allem virizid. Gewebe werden stärker durchblutet, Blutergüsse schneller abgebaut und die Wasserausscheidung wird gefördert. Unter anderem wirkt es blutdrucksenkend und verdünnt das Blut. Daher ist es ein gutes Mittel zur Verhinderung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem aber regt das Bienengift die körpereigene Produktion von Cortison in der Nebennierenrinde an. Es hilft bei Gelenkschmerzen wie Arthrose oder Arthritis. Auch der Einsatz von Bienengift bei Rheumapatienten ist nachweislich wirksam.

Grundsätzlich muss man aber festhalten, dass jeder Stich zu einer Bienengiftallergie führen kann. Daher sollten Behandlungen von ausgebildeten Apitherapeuten durchgeführt werden. Mittlerweile gibt es wieder mehr Apitherapeuten, die Stiche gezielt nach den Akupunkturpunkten setzen.

Tipp bei einem Bienenstich: Versuche den Stachel mit dem Fingernagel direkt über der Hautoberfläche abzustreifen. Nich zupacken; hier quetscht man nur eine vielfach größere Gitftmenge heraus.